In einer Zeit, in der man sich beim besten Frühlingswetter nicht in größeren Gruppen treffen darf und alle Bemühungen eines geselligen Lebensstils scheitern, haben wir eine alte Tradition wiederbelebt: Boot fahren. Also haben wir das Schlauchboot gepackt, sind in Eyach in den Neckar gegangen und losgepaddelt. Das Ziel: Rottenburg. Es war ein fantastischer Tag, die Sonne wärmte schon morgens die Luft auf über 15°C, weshalb Badehose und „Wasserschuhe“ vollkommen ausreichten. Im anfänglich seichten Gewässer wurden wir begleitet von Baby-Entlein. Bewundert von Fahrrad Fahrern und Most-Trinker am Ufer ging die Reise weiter. Fliegenfischer und ein entspanntes Bierchen in der Sonne markieren andere lustige Momente der Fahrt. Unvergesslich werden aber die Momente bleiben, als ein wutentbrannter Schwan mit ausgebreiteten Flügeln uns entgegen fliegt und 2m vor uns stoppt, um uns zu vertreiben. Weiterhin war das Boot nach einer Untiefe plötzlich nicht mehr steuerbar, weil wir, wie wir dann später feststellten, das hintere Schwert verloren hatten. Nichtsdestotrotz ist ein solcher Ausflug in heimischen Gefilden auf jeden Fall wert gemacht zu werden, nicht nur weil man die Ruhe der Natur genießen kann, sondern weil man eine bekannte Gegend plötzlich aus einer ganz anderen Perspektive wahr nimmt.

Tipp zur Fotografie: Den Spruch „Know your gear“ haben sicher die meisten unter uns schon gehört, aber niemals darüber nachgedacht, wie bedeutend er sein kann. Bei der Szene mit dem sich aufplusternden Schwan, durfte ich diese Erfahrung selbst machen. Meine GoPro die ich vorne am Boot für Timelapse befestigt hatte zeigte genau in die richtige Richtung, dennoch ging alles so schnell, dass das anschalten und das Video starten zu lange brauchte um die Szene zu erfassen. Abends habe ich dann am PC nachgelesen, dass es einen Quick capture Modus gibt, bei dem sich, trotz ausgeschalteter Kamera, innerhalb weniger Sekunden eine Videoaufnahme starten lässt. Für meine weiteren Touren werde ich meine Gopro in diesem Modus bei mir haben und somit immer für solche Situationen gewappnet sein…

Zwar würde ich eine solche Tour niemals mit einem Wochenendausflug auf der Moldau vergleichen (hierzu siehe meine Videobeiträge unten), dennoch hat diese Art der Freizeitbeschäftigung sein vollwertige Daseinsberechtigung. Danke Ede für den lustigen Tag, den wir bei Gelegenheit gerne mal wiederholen können, und weil so gut wie niemand auf die Idee kommt unsere heimischen Flüsse zu befahren, ist es dort auch noch richtig idyllisch.

Mein Geheimtipp für Tschechien:

Eine Bootstour von Vyšší Brod (nördlich von Linz) nach Český Krumlov. Ein Boot zu mieten ist super unkompliziert, kostet fast nichts und die Rückfahrt per Bus ist auch super organisiert. Die Moldau hat auf dieser Strecke nur wenige Stauwehre, die allesamt mit Rutschen umfahren werden können. Es gibt viele Stationen, bei denen man Pause machen kann und manchmal sind sogar Bars auf dem Fluss aufgebaut, wo sich dann viele Boote zu einem gemeinsamen Umtrunk treffen. Als krönender Abschluss fährt man unter den gen Himmel ragenden Mauern des impossanten Schlosses aus dem 13. Jahrhundert von Český Krumlov vorbei.

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