… nachdem die Menschheit bereits viele andere Katastrophen überstanden hat, steht die nächste schon auf der Türschwelle. Dieses Mal ist es ein Virus, namens Corona. Dieser mikroskopisch kleine Feind bedroht vor allem angeschlagene und ältere Menschen und überträgt sich auch über augenscheinlich gesunde Menschen. Jeder kann es haben und übertragen. Ohne Test lässt es sich momentan nicht feststellen wer es mit sich trägt. Selbst wenn man entsprechende Symptome hat, kann es nicht zuverlässig von einer Grippe unterschieden werden.

Schulen, Kindergärten und Grenzen sind geschlossen, Europa schottet sich ab. Jedes Land kämpft wieder für sich selbst! Die Gemeinschaft gilt als Gefahr, sowie im Großen, als auch im Kleinen. Schon mehr als 3 Menschen, die sich draußen treffen werden mancherorts bereits unter Strafe polizeilich verfolgt. „Daheim bleiben“ ist das propagierte Motto. Leider bekommen, wie uns auch schon die Geschichte schmerzlich gezeigt hat, unter solchen Ausnahmezuständen Menschen Gehör, die nichts Gutes für die Menschheit wollen. Außerdem wittern Verschörungsbefürworter und Cyberkriminelle ihre Chance, die Menschen, die plötzlich aus ihrem Alltagstrott herausgerissen wurden, zu manipulieren. Wir stehen alle schweren Zeiten gegenüber, das heisst auch gleichzeitig, dass wir Einbußen in Lebensstandard spüren werden. Warum nicht jetzt damit anfangen und den ersten Schritt in Richtung Minimalismus machen? Das soll nicht bedeuten, verzichte auf Alles, sondern lebe einfach bewusster mit dem was das Leben für dich bereithält. Sei gelassen und dankbar anstatt gierig und rücksichtslos.

Meine Heldin, die mich einen optimalen Minimalismus gelehrt hat, ist leider alt und hat ihre stürmischen Tage lange hinter sich gelassen. Jetzt wandelt sie auf dem schmalen Pfad zwischen Tag und ewiger Nacht. Erinnerungen an die tollen Erlebnisse der Jugend, die warmen Tage und die fantastischen Momente halten sie, in den noch kalten Nächten des Frühlings, warm. Der Sommer nähert sich mit großen Schritten und die Tage werden länger. Nur die eine Frage hält sie wach: Kann ich noch einmal das Aufblühen der Wiesen und das aufgeregte Gezwitscher der Vögel erfahren? Jeder weitere Meter schmerzt. Das Alter lässt sich nicht mehr verleugnen. Die schwere Zeit, die sie durchmachen musste hat tiefe Furchen und Schäden hinterlassen. Zwar haben die letzten Jahre nicht mehr auf ihrer Uhr gezählt, dennoch waren sie da. Noch einmal jung sein, noch einmal aus voller Inbrunst einatmen und los düsen… Die Realität hat sie wieder in Beschlag genommen und bei jedem Kilometer in Richtung Sonne flackern die Lampen ein kleines bisschen weniger auf. Der Motor will nicht mehr anspringen und als wäre das nicht genug, verlangt der TÜV auch noch, dass der ganze Rost am Unterboden weg muss, für die neue Plakette.