Anfang November 2019, sicherlich ein Zeitpunkt an dem fast jeder sagen würde, dass man da nicht mehr wandern geht. Fast jeder… nicht unsere Gruppe. Bevor es losgehen konnte habe ich noch schnell Schneeschuhe bei Hofer bzw. Aldi geholt. An dieser Stelle sei angemerkt, für 50€ eine tolle Anschaffung, sie sind solide, aber nicht schwer. Neben einer passenden Tasche gibt es noch einen Schutz dazu, damit sie den Rucksack nicht aufreißen, wenn man sie mal nur hinten anhängt. Getestet hab ich sie bereits auf einigen Touren, allerdings nicht an dem besagten Wochenende, aber das wird dann im Folgenden erklärt! Mit neuen Schneeschuhen bepackt ging die Reise los, von Wien nach Innsbruck. Den Zwischenstopp in Rosenheim für einen schönen Kasten Flötzinger dunkles Hefeweizen aus der Privatbrauerei darf man natürlich auch nicht vergessen 🙂

Die Liesel, mein geliebter Van, hat die Strecke über Nacht locker geschafft, ich auch, doch als wir dort ankamen hatte es über Nacht relativ viel Neuschnee in höheren Lagen gegeben. Unsere Tour zu einer Alpenverein Schutzhütte war also dezent ins wanken geraten.

Tourenplanung

Um neuen Mut zu und Kraft zu schöpfen haben wir uns zuerst mal ein ausgiebiges Frühstück gegönnt und uns nebenher Gedanken gemacht, wie wir das mit der Tour machen sollen. Glücklicherweise hat der Wirt vom Karwendelrast-Gasthof uns angesprochen, als er unser Equipment gesehen hat (Gasthof Karwendelrast, Vomperberg 55, 6134 Vomperberg, Österreich). Er wollte wissen, welche Tour wir machen wollen und was wir geplant haben. Unsere Beschreibung hat er ziemlich entschlossen abgelehnt und meinte, ohne Vorkenntnisse vom Weg, habt ihr keine Chance den  Weg mit so viel Neuschnee zu finden, was eine sehr große Gefahr wäre, weil Abseits des Weges keine Stelle zur Passhöhe passierbar sind. Nebenbei meinte er, dass die obere Hütte des Alpenvereins sowieso geschlossen wäre und wir am gleichen Tag noch zur Hälfte absteigen müssten. Die geplante Tour musste also aufgrund der Begebenheiten umgeworfen werden, aber trotzdem konnten wir, auf Empfehlung des Wirtes, eine andere tolle Route wandern. Um dem Ganzen noch eine persönliche Schwierigkeit zu verleihen oder weil wir ungerne Wege zurückgehen, sind wir noch ein gutes Stück quer durch den Wald nach oben geklettert. Als wir die hoch gelegene Forststraße erreicht haben, hat sich gezeigt, dass der Wirt wirklich seine Heimat gut kennt, denn das Wetter verwandelte sich nach morgendlichem Nebel in einen wundervoll sonnigen Tag und wir hatten wundervolle Aussichten auf die Berge und das Tal.

Nachdem wir die Hütte, auf welche wir nach dem Pass absteigen hätten müssen, von der anderen Seite erreichten, mussten wir feststellen, dass diese ebenfalls verschlossen ist und wir sowieso keine Chance zum Übernachten gehabt hätten. Dort haben wir dann den Sonnenuntergang genossen und sind zurück zum Parkplatz gewandert. Das Abendessen in der warmen Stube hat extrem müde gemacht, weshalb wir einfach nur noch einen Platz für die Übernachtung suchten und uns in die Schlafsäcke kauerten.

Halltal

Der nächste Morgen versprach noch besseres Wetter… Im November mit kurzer Hose in den Alpen wandern, ein seltenes Vergnügen, aber nach einem kleinen Frühstück bei der örtlichen Bäckerei, ging unsere Wanderung los. Ein kleiner Gipfel und tolle Aussichten erwarteten uns. Das Wetter ein Traum, wie man auch auf den Bildern sehen kann 🙂 Den Abstieg haben wir mit lockerem Trab mit Leichtigkeit hinter uns gebracht und leider war damit schon wieder ein starker Ausflug mit zwei top Freunden vorüber… ich freue mich jetzt schon auf die nächste Tour in 2021 und die Widrigkeiten die sich uns entgegenstellen!

Man könnte die folgenden Worte schon fast zu unserem Motto erheben: „Never stop walking, never give up and never ever finish the tour!“

Geheimtipp Für Fotografen

Den Fernpass aus der Richtung Innsbruck an einem sonnigen Tag im Spätherbst fahren, wenn nur auf den Bergen Schnee liegt und unten in den Tälern noch die bunten Herbstfarben aufleuchten. Zur blauen Stunde kann man da ein paar herrliche Panoramas schießen.